Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Am Samstag, den 29.07.2017 um 7:00 morgens, während der Rest der Schulfamilie schon den ersten Tag der Sommerferien genoss, machte sich eine beherzte Gruppe Lehrerinnen und Lehrer auf nach Niederbayern, um sich dort schulintern fortzubilden.

Pic 2 bearbErster Halt war Metten, wo wir um 10:00 im dortigen Kloster an einer sehr interessante Führung durch die sehr gut erhaltene, barocke Klosterbibliothek und den großen Saal des Klosters teilnahmen. Die angeschlossene Kloster- und Pfarrkirche der Benediktinerabtei wurde inklusive der Beichtstühle ebenso gewissenhaft inspiziert.

Der Kollege Zeisner lud uns im Anschluss dazu ein, die „Beste Eisdiele Deutschlands“ (laut „Süddeutscher Zeitung") gleich nebenan auszuprobieren und man muss sagen: „Das Eis schmeckt dort wirklich gut!“. Ein Dank an den edlen Spender!

Pic 3 bearbWeiter ging’s nach Landshut, den Regierungssitz von Niederbayern. Dort trafen wir uns mit unserem geschätzten, ehemaligen Kollegen Ludwig Hellauer, der im Frühjahr des Schuljahres 2016/17 überraschend an die Regierung von Niederbayern abberufen worden war. Ihm hatten wir unter anderem den Zielort der schulinternen Lehrerfortbildung (kurz SCHILF) zu verdanken. Als Ortskundiger führte uns Herr Hellauer sogleich in einen nahegelegenen schattigen Biergarten, der während der Mittagshitze zur Stärkung und zum kollegialen Austausch einlud. Bei einer hervorragenden Stadtführung mit der bezaubernden Helga (die leider keine Rita, aber dafür um keine Antwort verlegen war!) lernten wir die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Landshuter Altstadt kennen, unter anderem die herausragende Basilika St. Martin, die als höchster Backsteinbau der Welt gilt.

Pic 5 bearbNach der eindrücklichen Zeit in Landshut fuhren wir nach Fischerdorf an der Donau und bezogen dort unsere Herberge. Von dort aus holte uns Ludwig gemeinsam mit seinem Vater in einem rustikalen Gespann aus Deutz Traktor und Bierbank-Hänger ab, um uns bei wunderschönster Abendstimmung durch die Isar-Auen zu kutschieren. Dabei gab es auch sehr emotionale Momente, als die Hellauers vom Jahrhunderthochwasser am 04.07.2013 berichteten, bei dem die Familie zusehen musste, wie ihr kompletter Hof in Fischerdorf überflutet wurde.

Pic 6 bearbSie waren nicht die einzigen Fischerdorfer, die bei der Katastrophe beinahe ihr ganzes Hab und Gut verloren. 170 Gebäude waren so beschädigt, dass sie abgerissen und neu aufgebaut werden mussten. Besonders beeindruckend für die Betroffenen war die bewegende Hilfsbereitschaft nach der Flut. Aus ganz Deutschland kamen Helfer und die Dorfgemeinschaft wuchs im Laufe dieser Herausforderungen eng zusammen. Selbst heute kann man die Auswirkungen der Katastrophe noch an vielen Stellen sehen und sich dank einiger Schautafeln ausmalen, wie verheerend diese Jahrhundertflut wohl gewesen sein muss.

Im Anschluss an diese eindrückliche Fahrt durch die Isar-Auen und Fischerdorf durften wir uns von der herzlichen Gastfreundschaft der Familie Hellauer überzeugen und ließen den Tag im Garten ihres neu erbauten Hofes ausklingen. Eine von Frau Hellauer selbst zubereitete Spanferkelrolle mit köstlichen Beilagen und kühlen Getränken waren ein wahrer Hochgenuss. Spätestens an diesem Sommerabend in Gemeinschaft vieler freundlicher Menschen und einem so gutem Essen war jedem klar, dass jetzt die Sommerferien begonnen hatten.

Pic 7 bearbAm nächsten Tag machten wir uns auf den Weg in den Naturpark Bayerischer Wald. Dort liegt bei Neu-Schönau der wirklich sehens- und begehenswerte Baumwipfelpfad. Nicht nur der Perspektivwechsel bei einem Waldspaziergang einmal durch die Baumkronen zu wandern, sondern auch der traumhafte Blick vom Aussichtspunkt auf den Naturpark, machten den Pfad durch die Bäume zu einem Erlebnis.

Danach war leider der Zeitpunkt gekommen, uns von unserer sehr geschätzten, jungen Kollegin Andrea Präger zu verabschieden, die nach den Ferien eine Stelle in ihrer geliebten Heimat Brandenburg antreten wird.

Trösten konnte uns da nur ein weiteres Naturspektakel, das quasi gleich um die Ecke wartete: die Buchberger Leite, ein wunderschön wildromantisches Tal, das durch einen Wildbach in seine vom Menschen weitestgehend unberührte Form gebracht wurde. Pic 9 bearbSehr beeindruckt von diesem Naturerlebnis, bei dem wir uns nebenbei gleich etwas abkühlen durften (Danke, Richard!), fuhren wir weiter zum Bauernhofmuseum nach Tittling, wo wir alte originale Bauernhäuser mitsamt Einrichtung bestaunen durften. Die gelebte Geschichte und auch die Mühe, mit der die Menschen damals ihr täglich Brot verdienten, rangen uns Bewunderung ab.

Zurück im Hotel und nach einem Zwischenspiel mit einem Sommergewitter und dem Wettergott (persönlich!) kehrten wir am Abend in Deggendorf ein und verbrachten den Abend wieder in gemütlicher Atmosphäre.

Pic 10 bearbAm letzten Tag ging es nach einem leckeren Frühstück auf zur letzten Etappe der SCHILF: Das BMW-Werk 2.4 in Dingolfing. Nach Empfang und Informationsgewinnung im Besucherpavillon führte uns unser Tourguide Susi durch ausgewählte Teile des weitläufigen Werksgeländes. Schnellen Schrittes ging es durch das Presswerk, den Karosserierohbau, die Lackiererei, der Endmontage bis hin zur „Hochzeit“, dem Zusammenbau von Karosserie und Motor.

Besonders faszinierend war außerdem das sogenannte „Roboterballett“, eine Meisterleistung der modernen Technik, bei der dutzende Roboter in kürzester Zeit mehrere Arbeitsschritte gleichzeitig durchführen und dabei aussehen, als würden sie tanzen.

Nach dieser sehr informativen Besucherführung durch das riesige Dingolfinger Werk verabschiedeten wir uns herzlich von Ludwig Hellauer, dessen Regierungsschreibtisch bereits laut nach ihm rief, während die verbleibenden Teilnehmer die Heimfahrt nach Ansbach antraten.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass diese SCHILF nach Niederbayern einmal mehr als überaus gelungen bezeichnet werden muss. Es gibt wohl kaum eine bessere Gelegenheit, die Sommerferien einzuläuten, als mit geschätzten Kolleginnen und Kollegen außerhalb des Schulalltags. Die Zeit zum Austausch, gemeinsame Erlebnisse und der erhebliche Wissenszuwachs trugen unter anderem zu einem herzlichen Miteinander und bester kollegialer Stimmung bei. Alle Teilnehmer ließen bei der Ankunft in Ansbach ein „Gern und bald wieder!“ vernehmen.

Aufrichtiger Dank geht an StD Gerhard Binder für die hervorragende Organisation und an StR Kerstin Perschl für das Bereitstellen und Fahren unseres „Reisebusses“.

Text: Jonathan Schramm (StR)

Bilder: Gerhard Binder (StD), Oliver Zeisner (OStR)

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