Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Am Freitag, den 21. Oktober 2016, ging es mit insgesamt 8 Lehrkräften des BSZ Ansbach nach Thüringen, um dort Weimar, seine schöne Umgebung und die dortigen kulturellen Sehenswürdigkeiten zu bewundern.

Dank einer beteiligten Kollegin kamen alle acht Teilnehmer in einem Kleinbus unter und wurden in bester Manier durch die Lande kutschiert. Dementsprechend angenehm war dann auch die Fahrt nach Weimar und auch das Wetter war uns wohlgesonnen.

Pic 1Da auch Deutschlehrkräfte anwesend waren, verursachte der erste Blick auf die geschichtsträchtige Stadt sogleich die überschwänglichsten Reaktionen: „Da ist sie: Weimar, die Stadt meiner Idole! Früher gab’s Dichter, heute nur Kohle!“ Goethe und Schiller inspirieren eben auch die heutigen Generationen junger Dichter und Denker! Ebenso inspirierend gestaltete sich dann auch die fast zweistündige Stadtführung, die vom historischen Marktplatz über die Wohnhäuser der beiden Dichterfürsten bis hin zur Fürstengruft auf dem historischen Friedhof eine Menge interessante Fakten über die Stadtgeschichte bereithielt.

Pic 2Weimar als Namensgeberin sowie Gründungsort der Weimarer Republik (die Weimarer Reichsverfassung wurde hier ausgearbeitet) wurden thematisiert, aber auch die Lebensläufe und Wege der berühmten Stadtsöhne Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Franz Liszt, Johann Gottfried Herder und Johann Sebastian Bach wurden schillernd (Wortspielalarm!) nachgezeichnet. Pic 3Der mysteriöse Verdacht des Stadtführers, dass Goethes Männerfreundschaft mit seinem Gönner Herzog Karl August müsse wohl eher ein lang geheim gehaltenes Männer-Techtelmechtel gewesen sein, trug zur allgemeinen Erheiterung bei.

Ein Bummel durch die wunderschöne Altstadt Weimars rundete den Tag mit vielen schönen Eindrücken ab.

Pic 4Im Anschluss bezogen wir unser Quartier, eine kleine aber feine Pension in der Nähe Weimars, und kehrten auf Empfehlung der Dame am Empfang in ein vorzügliches Lokal in der Nähe ein. Die Empfehlung war gut, das Essen noch besser und der Abend klang in fröhlicher Runde perfekt aus. Endlich hatte man mal Zeit unter Kollegen, auch abseits des alltäglichen Schullebens ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Nicht nur dafür sind mehrtägige schulinterne Fortbildungen eine sehr gute Möglichkeit, die noch viel öfter genutzt werden sollte.

Pic 5Das Wetter am nächsten Tag war dann leider eher kühl und regnerisch, es passte aber zur bedrückenden Stimmung, die an unserem nächsten Ziel vorherrschte. Denn Weimar war eben nicht nur die Stadt der Dichter und Denker, sondern leider auch die der Richter und Henker. Beinahe in Sichtweite vom Weimarer Stadtkern wurde nämlich 1937 auf einem Hügel vor der Stadt das Konzentrationslager Buchenwald erbaut. Pic 6Als eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden gilt es als grausames Beispiel für das verbrecherische System der Nationalsozialisten. Auf der großräumigen Fläche der dort entstandenen Gedenkstätte wird deutlich, wie brutal und doch nüchtern die Vernichtungsmaschinerie geplant war.

Ein solcher Besuch stimmt immer nachdenklich und hinterlässt bei jedem seine Spuren, die lange nachhallen. Letztendlich war man froh, die Stätte der beispiellosen Grausamkeit wieder hinter sich lassen zu dürfen, im ernsten Wissen, dass nicht alle, die diesen Berg hinaufstiegen, auch wieder zurückkamen.

Pic 7Von Weimar nach Erfurt ist es nicht weit und so bot sich eine Besichtigung der Landeshauptstadt Thüringens natürlich an.

Pic 8Hier besichtigten wir den Erfurter Domberg, auf dem gleich zwei eindrucksvolle Kirchen, Dom und Severikirche, nebeneinander erbaut wurden. Aber auch die wunderschön restaurierte Krämerbrücke mit ihren vielen aneinander geduckten Fachwerkhäusern, die auch gleichzeitig als Fußgängerbrücke über die durch Erfurt fließende Gera fungiert, gehörten zu den Highlights Erfurts. Die musikaffinen Kolleginnen und Kollegen zählten allerdings auch die Klänge einer jungen Straßenmusikertruppe zu ihren persönlichen Höhepunkten der Stadtbesichtigung.

Pic 10Auch dieser Tag wurde in fröhlicher Gesellschaft abgeschlossen. Dank des großzügig geschnittenen Dachzimmers des jüngsten Kollegen konnte man sogar noch nach der Sperrstunde gut gelaunt zusammen sitzen und die Erlebnisse des Tages reflektieren.

Der letzte Tag der schulinternen Fortbildung stand ganz unter dem Stern des aktuellen Reformationsjubiläums, denn wir besuchten die Wartburg bei Eisenach, auf der Luther unter dem Decknamen Junker Jörg die Bibel ins Deutsche übersetzte. Pic 11Eine Burgführung führte uns die historische Bedeutung der Burg abermals vor Augen, denn wie keine andere Burg Deutschlands ist sie mit der deutschen Geschichte verbunden. Und steht man am Ende des Rundgangs in der Lutherstube, dann fühlt man sich ganz irgendwie klein und doch wieder groß, wurden doch genau hier so viele Gedanken begonnen und gesponnen, die über 500 Jahre hinweg bis in unsere heutige Zeit und darüber hinaus noch leuchten.

Pic 12Beim wunderbaren Ausblick von der Wartburg kann man auch das Weimarer Burschenschaftsdenkmal sehen, was eins der letzten Ziele unserer Fortbildung war. Das eindrucksvolle Ehrenmal wurde zum Gedenken an die Reichseinigkeit 1817 errichtet, an der deutsche Burschenschaften einen entscheidenden Anteil hatten. Der Aufstieg aufs Dach des Baus bescherte uns dann den zweiten eindrucksvollen Ausblick in die thüringische Landschaft.

Zu guter Letzt erkundeten wir noch die Lutherstadt Eisenach durch einen kleinen Stadtrundgang und deckten uns dabei mit Proviant für die Rückreise ein.

Das Fazit dieser schulinternen Lehrerfortbildung fällt einmal mehr ausschließlich positiv aus. Eine Fortbildung, die die durchweg zufriedenen Teilnehmer politisch, kulturell und persönlich weiterbildete, war auch ein großer Gewinn für das kollegiale Miteinander.Pic 13

Großer Dank gebührt unserem Fachbetreuer für Sozialkunde Herrn StD Binder, der diese Fahrt wieder erstklassig organisierte und für einen reibungslosen Ablauf sorgte. Wir sind uns sicher, dass auch im nächsten Schuljahr eine mehrtägige schulinterne Lehrerfortbildung stattfinden wird.

Auf das noch einmal ein ähnlicher Jubelruf ertöne: „Weimar, Stadt meiner Idole, auf dass sich eine solche Fahrt noch einmal wiederhole!“

Text: Jonathan Schramm (StR)

Bilder: Gerhard Binder (StD) und Oliver Zeisner (OStR)

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