Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

DSC00771 bearbUnser wandelndes väterliches Lexikon (auch bekannt als unser Fachbetreuer Sozialkunde) hatte wieder einmal zu einer Fortbildung geladen und da wir ja alle wissen, dass hier ein Nein nicht akzeptiert wird, brach am 08.06.2018 eine kleine Schar unbeugsamer wissbegieriger Kolleginnen und Kollegen auf zur SchiLF nach Ettal, um der Frage nach dem „Mythos Bayerns“ auf den Grund zu gehen.

DSC00625 bearbAuf dem Weg nach Ettal machten wir unseren ersten Stopp in Glentleiten, um das dortige Freilandmuseum anzuschauen. Bei strahlendem Sonnenschein begannen wir unseren Rundweg über das Gelände und bestaunten die historischen Gebäude, die dort originalgetreu aufgebaut sind. Besonders imposant war die Mühlenlandschaft, in der verschiedene wasserbetriebene Mühlen zu sehen waren. Hier konnten wir uns den Unterschied zwischen ober-, mittel- und unterschlächtigen Mühlrädern an funktionierenden Mühlen betrachten. Leider wurden die Mühlen zum Zeitpunkt des Besuchs nicht betrieben, sonst hätten wir beobachten können wie aus Felsblöcken die Rohlinge für Schleifsteine geschnitten werden und anschließend in Form geschliffen werden. Weiter ging es vorbei an einem Kohlenmeiler und einem Kalkofen zu einer Seilerei. Hier betätigte sich ein Kollege sogleich als Seilmacher und fertigte sich seinen eigenen Kälberstrick als kleines nützliches Andenken für zu Hause. Nach all der Anstrengung gönnten wir uns eine kleine Pause bei Gulaschsuppe und Obatzdn. DSC00670 bearbBis hier hin hatte unser „Wettergott“ Recht gehabt mit seiner Vorhersage; „Über die Berge kommt kein Gewitter rein!“. Leider nutzte ein uns nicht wohlgesonnener usurpatorisch angehauchter Emporkömmling von einem Gott die kurze Ablenkung durch die Einnahme der Mahlzeit, um das Gewitter doch noch über die Berge zu bewegen. So saßen wir dann etwas länger als geplant in der Gaswirtschaft fest und konnten dem Naturschauspiel eines gewaltigen Unwetters aus der ersten Reihe zusehen. Als unser eigener Wettergott dann das Ruder wieder an sich gerissen hatte und das Gewitter langsam abflaute, konnten wir uns über vom Regen zerfurchte Wege zum Ausgang aufmachen und weiter nach Ettal fahren. Hier verbrachten wir in unserer Unterkunft einen angenehmen Abend mit Teambuilding-Maßnahmen.

DSC00673 bearbAm nächsten Tag gingen wir von unserer Unterkunft zum Kloster Ettal und besichtigten dort die Landesausstellung „Mythos Bayern“. Dort zeigen das Haus der Bayerischen Geschichte, Kloster Ettal und der Landkreis Garmisch-Partenkirchen in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten, der Bayerischen Forstverwaltung und der Bayerischen Schlösserverwaltung auf 1500 m² die Ursprünge des bayerischen Lebensgefühls.

Der Rundgang begann mit dem Wald als einem der prägenden Elemente des Landes und der Leute. Die Bedeutung des Waldes ist bis heute geblieben, da noch immer ein Drittel der Fläche Bayerns bewaldet ist. In diesem Bereich wurde nicht nur die harte Arbeit in den Wäldern thematisiert, sondern auch die Konflikte, die um den Wald und dessen Nutzung ausbrachen. Im nächsten Teil wurden die herrlichen Landschaften gezeigt und wie sie im 19. Jahrhundert durch Forscher untersucht und durch Mahler künstlerisch bearbeitet und in der Welt bekannt gemacht wurden. Ein wichtiger Teil der Ausstellung war natürlich den Wittelsbachern gewidmet, die beginnend mit König Maximilian II. das Nationalgefühl des Volkes heben wollten. Dafür wurden das Land und die Leute in bester Werbemanier in Szene gesetzt um das bayerische Lebensgefühl weltweit bekanntzumachen. DSC00711 bearbEin wichtiger Baustein auf diesem Weg waren natürlich die Schlösser von König Ludwig II., die jedes Jahr aufs Neue tausende von Besuchern anziehen. Um einen Einblick in die Gedankenwelt König Ludwigs II. zu bekommen, wurde im Klostergarten ein Panorama aufgestellt, mit dessen Hilfe die Träume und Phantasien, seine unverwirklichten und verwirklichten Pläne für uns sichtbar gemacht wurden. Im letzten Teil wurde auch der Missbrauch der Tradition im Dritten Reich thematisiert, um am Ende der Ausstellung zur Frage überzuleiten: Was bedeutet für Sie der „Mythos Bayern“?

DSC00799 bearbIm Anschluss an den Rundgang durch die Ausstellung mussten wir uns natürlich auch gleich eines der Schlösser des Märchenkönigs anschauen. Deshalb fuhren wir zum Schloss Linderhof, um den prunkvollen Bau und den herrlich angelegten Park aus nächster Nähe zu bewundern. Bevor wir uns danach auf den Heimweg machten, fuhr unser Reiseleiter noch einen kleinen Umweg über den Plansee und den Lechfall mit der Lech-Klamm, da es gerade diese Landschaften sind, für welche die Region weltbekannt ist. Den „krönenden“ Abschluss bildete dann der Baumkronenweg des Walderlebniszentrums Ziegelwies bei Füssen. Hier konnten wir entlang des Lechs den Wald in seiner ursprünglichen Form erleben und interessante und spektakuläre Ausblicke in die Natur genießen.

Nach diesem wunderbaren Naturschauspiel machten wir uns zufrieden auf den Heimweg.

Text: Fabian Gottas (StR)

Bilder: Oliver Zeisner (OStR)

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