Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Am Donnerstag, den 24.11.16 führte die Klasse L10 unter der Anleitung von Herrn Michael Körber (Landschaftspflegeverband Mittelfranken) und mit Unterstützung von Lehrkräften des BSZ Ansbach-Triesdorf ein Landschaftspflegeprojekt bei Elpersdorf durch. Auf Hutungsflächen, die die Stadt im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens erworben hatte, wurden 43 Obstbäume nachgepflanzt.

Zunächst informierte uns Herr Röck vom Umweltamt der Stadt Ansbach über die ökologische Bedeutung der Hutungsflächen, die weiterhin von einem Schäfer gepflegt werden. Danach erinnerte Herr Metz (Landschaftspflegeverband Mittelfranken), wie wichtig Streuobstwiesen für die Ernährung der Bevölkerung früher waren, denn es gab frisches Obst nicht in der Weise zu kaufen, wie es heute der Fall ist. Damals war es Sitte, bei Geburt oder Eheschließung junge Obstbäume zu pflanzen, um Streuobstbestände zu erhalten. Er ermutigte die jungen Landwirte, diesen Brauch weiter zu führen und damit zum Erhalt der Streuobstwiesen als Kulturlandschaftselement beizutragen.

Nach dieser kurzen Einführung über ökologische und kulturelle Bedeutung der Flächen wurden die Schüler von Herrn Metz über das Pflanzverfahren instruiert. Dabei wurden die Themen Pflanzschnitt von Wurzel und Krone, Größe des Pflanzloches, Baumbefestigung, Pflanztiefe, Pflanzung und Verbissschutz angesprochen. Als Erstes besprach Herr Metz den Zuschnitt der Wurzeln. Es sollen die größeren Wurzeln zurückgeschnitten werden, um das Wurzelwachstum zu fördern.

Pic 1Anschließend wird die Baumkrone geschnitten, dabei muss man einen Haupttrieb und drei Nebentriebe auswählen. Die anderen Äste werden abgeschnitten. Der Haupttrieb soll ca. 20-30 cm über den Seitentrieben stehen, während diese auf glei-cher Höhe eingekürzt werden. Dabei bilden die verbleibenden Äste ein sogenanntes "Dach" und man spricht hier auch von der Saftwaage, weil alle drei Seitenäste gleich hoch sind. Somit treibt der Baum nicht so stark in die Höhe, sondern mehr in die Breite.

Als Nächstes wird ein Loch (ca. 70cm x 70cmund 50 cm tief) gegraben und ein Pfahl in den Boden geschlagen, der dazu dient, den Baum festzuhalten. Der Pfahl sollte immer im Westen des Baumes stehen.

Pic 2Beim Pflanzen des Baumes ist zu beachten, dass die Pflanztiefe richtig gewählt ist, so dass die Veredelungsstelle über der Erde liegt. Während des Füllens mit Erde wird der Baum von einem Pflanzer geschüttelt, damit die Erde sich gleichmäßig setzt. Dann wird die Erde gut angedrücktund die Grasnarbe in lange Stücke zerhackt und um den Baum gelegt, um das Wasser besser zu halten.

Für die Pflanzung wurden alte Sorten ausgewählt, wie z.B. die Fränkische Hauszwetschge, Rote Sternrenette, die Köstliche v. Charneux oder Gellerts Butterbirne. Alte Sorten haben mehr Inhaltsstoffe, sind damit gesünder und tragen zur Erhaltung der Sortenvielfalt bei.

Nun wird der Baum an einem Pfahl fixiert und ein Verbissschutz angelegt, damit die Hasen nicht an den jungen Bäumen knappern können. Auch ein spezieller Verbissschutz für Ziegen ist nötig, die in den Schafherden zur Beweidung mitgeführt werden.

Pic 3Herr Seiß ein Landwirt, der den Landschaftspflegeverband unterstützt, brachte mit seinem Schlepper und Ladewagen Bäume und Pflanzmaterial, wie Pfosten, Hanfstricke und Verbissschutz.

Nachdem Herr Metz und Frau Gebhardt (Klassenlehrerin der L10) das Pflanzmaterial an den vorgesehenen Stellen mit Schülern verteilt hatten und Frau Sebold (Referendarin) mit den Schülern das Pflanzmaterial zugeschnitten hatte, stürzten sich die Landwirte im ersten Lehrjahr beherzt in die Arbeit und huben in Gruppen mit Unterstützung von Herr Körber Pflanzlöcher aus, setzten Pfähle und pflanzten Bäume.

Nach und nach unterstützten freiwerdende Schüler aus der Materialverteilungs- und Zuschneidegruppe die tatkräftigen Pflanzgruppen und so war die Arbeit nach einer kurzen Mittagspause mit einem Berg aus belegten Semmeln und frischen Holunder- und Apfelsäften aus anderen Projekten des Landschaftspflegeverbandes, schnell getan. Herr März und Herr Körber lobten die Schüler für ihre fachgemäße, ordentliche und schnelle Arbeit.

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Text und Bilder: Günter Trabert (FOL)

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