Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Nach gut fünf Jahren Planungs- und Bauzeit wurde das neue Gebäude unseres Standortes in Triesdorf am 14. Juni 2023 feierlich eingeweiht.
Die konkrete Planungsphase begann am 09. Mai 2018 mit einer ersten Besprechung aller Beteiligten im Service-Raum unserer Schule in Ansbach. Bis Ende 2020 fanden insgesamt 52 solcher Planungsbesprechungen – alle in Ansbach – statt, an denen immer auch mehrere Vertreter*innen unserer Schule teilnahmen.


Nach dem Spatenstich am 28. Februar 2020 und dem Richtspruch am 18. März 2021 (ein Richtfest war leider wegen der Corona-Pandemie nicht möglich), sollte der Einzug eigentlich am 01. August 2022 starten. Es war geplant, dass mit Beginn dieses Schuljahres auch der Unterrichtsbetrieb im Neubau in Triesdorf starten sollte. Drei Tage vor dem vorgesehenen Umzugsbeginn beantragte dann Schulleiter Dietmar Gaffron beim Landratsamt die Verschiebung des Einzugs in das neue Gebäude. Viele Arbeiten waren noch nicht fertiggestellt und als dann am 29. Juli 2022 auch noch die Mitteilung kam, dass die Schulmöbel bis September nicht vollständig geliefert werden könnten, hat sich der Schulleiter zu diesem Schritt entschlossen. Am Samstag, 30. Juli erhielt die Schulleitung dann vom Landratsamt die Mitteilung, dass unserem Antrag entsprochen wird und dass angestrebt wird, auch das Schuljahr 2022/23 noch im gewohnten Schulgebäude in der Steingruberstraße zu beginnen.

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass dies eine äußerst kluge Entscheidung war, denn am ersten Septemberwochenende 2022 gab es im Neubau einen zweiten, sehr heftigen Wasserschaden, der sich auf das gesamte Erdgeschoss und auf das Untergeschoss erstreckte. Auf beiden Etagen mussten alle Bodenbeläge entfernt, die Leichtbauwände teilweise geöffnet und alles getrocknet werden. Anschließend musste alles wieder neu eingebaut werden. Auch einige Möbel im Untergeschoss mussten ausgetauscht werden. Es wäre nicht möglich gewesen, ab September 2022 in diesem Schulhaus zu unterrichten.
In der ersten Woche der Osterferien war es dann aber endlich so weit: Der Umzug fand unter tatkräftiger Mitarbeit des Bauhofes statt. Und seit 17. April 2023 unterrichten wir nun in unserem neuen Gebäude mit der Adresse Reitbahn 7.
Am 14. Juni 2023 fand die feierliche Einweihung dieses neuen Hauses statt. Viele Ehrengäste sind der Einladung des Landkreises gefolgt und haben zusammen mit uns gefeiert. Unser Landrat Dr. Jürgen Ludwig ging in seinem Grußwort auf die Besonderheiten des neuen Schulgebäudes ein: Die Labore, die vor allem von den Milchwirtschaftlichen Laborant*innen genutzt werden, der Aquarienraum, der Tierraum und der Tierauslauf, in dem die angehenden Tierpfleger*innen und Tierwirt*innen künftig arbeiten. Außerdem berichtete er von der hervorragenden Kooperation zwischen dem Landkreis und dem Bezirk Mittelfranken: Der Bezirk hat ein Grundstück in Erbpacht für den Bau des neuen Schulhauses zur Verfügung gestellt, den Anschluss an das vorhandene Nahwärmenetz in Triesdorf ermöglicht und hat auch eine eigene Werkstatthalle für unsere Schule in Aussicht gestellt; diese muss allerdings erst noch errichtet werden. „Das ist typisch Triesdorf – was schon vorhanden ist, muss nicht noch einmal gebaut werden.“, betonte der Landrat. Erfreulicherweise bewegen sich die Baukosten weitgehend im geplanten Rahmen: Statt der – vor der Corona-Krise und der Teuerung im Rahmen des Ukraine-Krieges – geplanten 13,27 Mio. € werden es zum Schluss wohl 13,5 Mio. € sein. „Das ist eine Steigerung um nur 1,7 %.“, berichtete Dr. Ludwig stolz.
In ihrer Festansprache ging Regierungspräsidentin Dr. Kerstin Engelhardt-Blum auf die Bedeutung der beruflichen Bildung im Allgemeinen und auf die Arbeit am BSZ Ansbach-Triesdorf im Besonderen ein. Dabei stellte sie den hohen Stellenwert einer dualen Berufsausbildung heraus, was sich auch an den vielen unbesetzten Ausbildungsstellen und dem vorhandenen Fachkräftemangel zeigt. In einer eingebauten Geschichte von einem Maisbauern in den USA ging sie auch darauf ein, wie wichtig sinnvolle Planung und gute Kooperation im beruflichen Bereich ist. Der Maisbauer gewann aufgrund der hervorragenden Qualität seiner Ernte regelmäßig einen lokalen Wettbewerb und schenkte im Anschluss daran seinen benachbarten Maisbauer immer säckeweise Saatgut von seinem hochwertigen Mais. Auf die Frage, warum er seine Konkurrenten unterstütze, erläuterte er, dass die Maispflanze allein über den Wind bestäubt wird. Wenn nun auf den Nachbarfeldern hochwertiger Mais angebaut wird, wird der Mais des Bauern immer mit sehr wertvollen Pollen bestäubt und die Qualität bleibt immer hoch.
Architekt Alexander Illg erläuterte kurz, dass das Architekturbüro Bär, Stadelmann Stöcker bei Schulbauten immer auf robuste Materialien setzt. Deshalb fiel die Wahl hier auf Sichtbeton. Dieser wird aber durch den nachwachsenden Baustoff Holz großzügig ergänzt. Im Innenbereich wurde beim Bodenbelag im Flur, bei Verkleidungen, Türen und Möbeln viel auf Holz gesetzt. Und die Außenfassade ist samt Unterkonstruktion komplett aus Holz gefertigt. Herr Illg lobte auch die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, insbesondere den stets fruchtbaren Austausch mit der Schule. Dabei bedankte er sich auch noch für die immer angenehme Arbeitsatmosphäre und für den „leckeren Kuchen“, den es immer bei den Baubesprechungen in Ansbach gab.
Pfarrerin Simone Sippel und Pfarrkurator Dr. Wolfgang Börschlein spendeten für das neue Haus und für alle, die dort ein- und ausgehen, den kirchlichen Segen.
Im Anschluss daran moderierte StRin Karolina Eff eine Gesprächsrunde mit Schüler*innen aus allen Triesdorfer Fachbereichen. Dabei informierten die Schüler*innen über ihre Ausbildungsberufe sowie über die Bedeutung des Standortes Triesdorf und des neuen Schulhauses für ihren Berufsschulunterricht. Folgende Schüler*innen stellten sich den Interviewfragen von Frau Eff: Blinera Haxhija (Milchwirtschaftliche Laborantin), Lukas Wagner (Landwirt), Jan Kurpanek (Fachkraft Agarservice), Luis Freitag (Umweltschutztechnik und regenerative Energien) und Jasper Adam (Tierwirt). Schulleiter Dietmar Gaffron übernahm den Part für die Tierpfleger*innen, die in dieser Woche keinen Blockunterricht hatten, und StR Fabian Gottas sprach als Vorsitzender unseres Gesamtpersonalrates für unser Kollegium. In allen Statements wurde betont, dass die Arbeitsbedingungen im neuen Schulhaus optimal seien: Helle Räume, zeitgemäße Labors, für die Aquarien alles, was die Aquaristik auf dem aktuellen Stand der Technik zu bieten hat und eine Medientechnik, die keine Wünsche offenlässt.
In seinem Schlusswort stellte Schulleiter Dietmar Gaffron einen Bezug zu seiner eigenen Schulzeit her: Am Tag seiner Einschulung im September 1977 startet auch der Unterrichtsbetrieb an der neu gegründeten Berufsschule in Triesdorf. Anhand eines Fotos demonstrierte er, dass der heutige Schulleiter im Vergleich zu dem 6-jährigen Jungen auf dem Foto „schon ziemlich alt aussieht“. Im Gegensatz dazu hat sich unsere Berufsschule ganz anders entwickelt: „So neu, frisch, jung und schön wie sie heute ist, war sie noch nie. Sie hat jetzt all das, was uns aufgrund der bisherigen Räumlichkeiten eingeschränkt hat, abgelegt und zeigt sich in neuem Glanz. Die Zukunft unseres Triesdorfer Schulstandortes ist gesichert.“
Die Einweihungsfeier wurde von unserer Lehrerband mit Kolleg*innen aus Ansbach und Triesdorf musikalisch umrahmt. Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten sich alle Gäste im neuen Schulhaus umsehen und natürlich gab es auch ein Büfett mit Köstlichkeiten, das – wie auch der Blumenschmuck – von den Schüler*innen und Kolleg*innen unserer BFS Ernährung und Versorgung gezaubert wurde.
An dieser Stelle danke ich allen, die zum Gelingen dieser Feier beigetragen haben ganz herzlich für ihr großes Engagement.

Bericht: Dietmar Gaffron, OStD

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