Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Nuernberg 3Am 31. Mai 2022 unternahmen die Klassen BIK 11a und BIK 11b zusammen mit ihren Klassenleitern Dorota Bergler und Iyad Diab sowie Herrn Carsten Rinne vom Kolping-Bildungszentrum Ansbach eine Lehrfahrt nach Nürnberg, um das DB Museum und die Straße der Menschenrechte zu besichtigen.
Um 8.32 Uhr fuhr die Gruppe mit dem Zug von Ansbach nach Nürnberg. Vom Hauptbahnhof ist es nur ein kurzer Weg zum DB Museum, wo uns schon die Museumsführerin, Frau Luna Mittig, erwartete. Die Führung begann mit der Geschichte der Eisenbahn in den Jahren 1800 bis 1848. Hier sahen die Schüler das älteste Eisenbahnfahrzeug aus dem Jahre 1829, das bis zu 2,4 Tonnen Kohle befördern konnte. Interessant fanden sie vor allem den „Adler“, die erste funktionsfähige Lokomotive in Deutschland, die am 7. Dezember 1835 um 9 Uhr morgens mit neun kutschenartigen Wagen in einer Geschwindigkeit von 30 km/h die erste Fahrt von Nürnberg nach Fürth unternommen hatte.

Da der Ausbau des Eisenbahnnetzes die Industrialisierung in Deutschland stark beschleunigt hatte, erzählte Frau Mittig den Schülern einiges darüber, dass die Eisenbahn das wichtigste Transportmittel für Rohstoffe, Arbeitskräfte und Waren war, dass viele Leute bei der Eisenbahn eine Arbeit fanden und dass die Arbeitsbedingungen schwierig und die Bezahlung schlecht waren.
Frau Mittig zeigte den Schülern auf Bildern die Züge in Amerika, deren Waggons zur damaligen Zeit wesentlich komfortabler waren als diejenigen in Deutschland, die geschlossen und unbeheizt waren. Erst nach und nach wurden die Waggons offener gebaut, Toiletten und Heizung wurden eingerichtet.
Während des Rundgangs sahen die Schüler den exklusiven Königszug von König Ludwig dem II. und den Salonwagen des deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck.
Danach erfuhren wir, wie die erste deutsche Dampflokomotive funktionierte, und dass der Ausbau des Gleisnetzes und der Bahnhöfe von 1835 bis 1880 dauerte. Am Ende der Führung konnten wir das Designmodell des ICE 4, der verglichen mit dem „Adler“ zehnmal so schnell fahren kann, bewundern. Frau Mittig erklärte, welche Unterschiede es möglich machen, dass der ICE so schnell fahren kann.
Nach der Führung konnten die Schüler die Modelleisenbahnen im 1. Stock und die Geschichte der Kommunikation im 2. Stock ohne Führung erkunden.
In der einstündigen Führung lernten die BIK-Schüler die Geschichte der Eisenbahn von den Anfängen bis in die Gegenwart kennen. Sie konnten sich vor Augen führen, dass das, was heutzutage selbstverständlich ist, damals eine sehr große Innovation war, die Transporte und Reisen ermöglichte, welche vorher nicht möglich waren.
Die Besichtigung des DB Museums und die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Eisenbahn hatten für die Schüler der Berufsintegrationsklassen deswegen einen wichtigen Stellenwert, weil es vielen bisher nicht bewusst war, dass die Revolution im Verkehrswesen ein Leben ermöglichte, wie wir es heute kennen.
Erfreulicherweise interessierten sich manche Schüler besonders für die technische Entwicklung der Eisenbahn und stellten konstruktive Fragen, z. B.: „Wie ist es möglich, dass der ICE so schnell fahren kann?“. Ein Schüler würde sogar ganz gerne im DB Museum bzw. bei der Eisenbahn ein Praktikum machen.
Von 10.40 Uhr bis 11.30 Uhr war Pause, um sich vor der nächsten Führung mit Essbarem und Getränken stärken zu können.
Die Besichtigung der Straße der Menschenrechte startete am Eingangstor zur Straße der Menschenrechte. Die Führerin, Frau Krestel-Mathias, berichtete zuerst über die Entstehungsgeschichte dieser Gedenkstätte. Der Bau, dessen Idee von dem israelischen Künstler Dani Karavan stammt, wurde im Jahr 1988 im Rahmen der Erweiterung des Germanischen Nationalmuseums beschlossen und sollte eine Anklage an die Verbrechen des Nationalsozialismus sein und eine Mahnung an die Menschen, dass die Menschenrechte auch heute noch in vielen Ländern stark verletzt werden.
Die Schüler erfuhren, dass es dort 27 acht Meter hohe Rundpfeiler gibt, zwei Bodenplatten und eine Säuleneiche, die die 30 Artikel, in denen bürger¬liche und politische Rechte festgelegt worden sind, zeigen. Auf jedem Rundpfeiler ist ein Menschenrechtsartikel auf Deutsch und einer anderen Sprache eingraviert. Die Eiche steht für alle anderen Sprachen, die auf den Rundpfeilern und den Bodenplatten keinen Platz gefunden haben.
Auf welchem Rundpfeiler welcher Artikel in welcher Sprache steht, kann man an einer am Museum angebrachten Tafel nachlesen. Unsere Schüler interessierten sich am meisten für die Sprachen, die sie selbst sprechen: Arabisch, Rumänisch, Polnisch, Englisch, Italienisch, Kurdisch, Portugiesisch, Russisch und Türkisch. Sie lasen diese Artikel in beiden Sprachen und machten sich Gedanken, welches dieser Menschenrechte am wichtigsten ist.
Da mehrere von ihnen aus Ländern stammen, in denen Menschenrechte nicht umfassend eingehalten werden, ist es wichtig zu wissen, dass Menschenrechte in Deutschland beachtet werden und deren Verletzung verurteilt wird. Außerdem ist es ein schönes Bauwerk, in dessen unmittelbarer Nähe man sich in der Freizeit mit Freunden treffen und unterhalten, E-Scooter fahren oder Ähnliches machen kann.

Text: Dorota Bergler, M. A. und Iyad Diab, M. A.
Bilder: Dorota Bergler

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