Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Games 12Vom Montag, 07. Juni bis Mittwoch, 09. Juni 2021, waren drei Mitglieder des Vereins INSIDEOUT zu Gast am BSZ Ansbach-Triesdorf. Organisiert wurde das Projekt von Inge Bühler-Saal in Zusammenarbeit mit Frau Taubert vom Verein INSIDEOUT.

In allen Klassen der Berufsvorbereitung (BIKV, BIK, DK-BS, BVJ) sowie in der E10b und E11c fand das Spiel X-Games – Kurzform für „Xtreme Games“ statt – es handelt sich um ein interaktives Spiel, das unseren Schüler*innen die Chance gab, sich mit den Themen Demokratie und Extremismus in leichter Sprache auseinanderzusetzen. Die Intention des Spiels ist die Prävention vor Radikalisierung.

Die Spielleiterinnen trugen weiße Mäntel, um sie auch nach außen hin gut sichtbar zu machen und um ihnen Autorität zu verleihen. Sie teilten die Klassen jeweils in zwei Gruppen ein, die gegeneinander in den Wettbewerb traten, um als Sieger einen wertvollen Preis zu bekommen. Nach den ersten Lockerungsübungen gaben die Spielleiterinnen den Schüler*innen eine einheitliche Jacke, die Namen wurden geändert in z.B. CX1, CX2,….. Ausschließlich diesen neuen Namen sollten sich die Teilnehmer*innen während des Spiels ansprechen, dadurch wurde ihre eigene Identität aufgelöst. Jeder erhielt einen Luftballon, der aufgeblasen werden musste und der das Leben des Schülers/der Schülerin darstellte. Durch die Spielleiterinnen wurden sie in den folgenden 1,5 Stunden bewusst  manipuliert, angefeuert und unterstützt, um in den fünf verschiedenen Spielszenarien alles zu geben, gemeinsame Entscheidungen innerhalb kurzer Zeit zu treffen – für oder gegen das Leben. So sollten die Teilnehmenden zum Beispiel an einer Station ein Leben aus der Gruppe symbolisch zum Wohl der Gruppe opfern – der entsprechende Luftballon wurde dabei zerstört. Bei den X-Games werden die Jugendlichen ohne dass sie es merken, mit den Methoden, Argumenten und Sichtweisen extremistischer Gruppen konfrontiert.

Nach dem Spiel verließen die drei Spielleiterinnen ihre Rolle, zogen ihre weißen Mäntel aus und arbeiteten mit den Schüler*innen das Erlebte auf. Die fünf Szenarien wurden reflektiert und Tricks gezeigt, mit denen Leute in den „Trichter der Radikalisierung“ gezogen werden. Die Schüler*innen erfuhren in dem Spiel, wie schwer es ist, die eigene Meinung durchzusetzen, wie sehr der Gruppendruck die eigene Meinung beeinflusst und wie schwer es ist, auszusteigen und „Nein“ zu sagen. Mit verschiedenen Icons machten die Spielleiterinnen die Tricks sichtbar und real.

Während des gesamten Projekts wurden die einzelnen Klassen von ihren Lehrkräften begleitet, so dass auch in den folgenden Tagen über das Projekt gesprochen werden und noch Fragen geklärt werden konnten.

Im zweiten Teil des Projekts wurde in Zeitzeugengesprächen mit ehemaligen Kämpfer*innen aus dem libanesischen Bürgerkrieg in Kooperation mit der NGO „Fighters for Peace“ das gemeinsam Erlebte der X-Games nochmals aufgearbeitet. Die Kämpfer*innen erzählten, wie sie in den Trichter der Radikalisierung gerieten, wie sie benutzt wurden und wie ihnen der Ausstieg gelang. Da die Gruppe sich noch im Libanon aufhielt, fanden die Zeitzeugengespräche als Videokonferenz statt.

Das Projekt wird durch das Bayerische Kultusministerium unterstützt und durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert.

Bericht: Inge Bühler-Saal, StDin
Fotos: Inge Bühler-Saal, Dorota Bergler, M.A.

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