Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Synagoge 3Nachdem Antisemitismus derzeit wieder im Gespräch ist, halten wir eine Aufklärung unserer Schülerinnen und Schüler über das Judentum für sehr wichtig. Am 10.02.2025 unternahm die Klasse BIKd zusammen mit den Lehrkräften, Inge Bühler-Saal und Claudia Geißler-Kraft, einen Unterrichtsgang zur Synagoge in Ansbach. Herr Dietzinger, Stadtführer der Stadt Ansbach, erwartete uns an der Synagoge, die 1744 erbaut wurde. Sie fügt sich ziemlich unauffällig in die Häuserreihe ein. In der Reichskristallnacht wurde die Synagoge nicht abgebrannt, weil man die Häuser der Innenstadt nicht gefährden wollte. Sie wird nicht mehr als Kirche benutzt, sondern dient seit 1964 musealen Zwecken.

Herr Dietzinger erklärte uns viele interessante Details im Innenraum: in der Mitte des Raum befindet sich ein achteckiges Podium (Bima), von dem aus während des Gottesdienstes aus den Büchern Mose vorgelesen wurde. Herr Dietzinger stellte viele Parallelen zwischen dem Judentum und dem Islam her. Z. B. nahmen die Frauen an den Gottesdiensten - getrennt von den Männern - auf der Empore teil, sie nahmen auch einen anderen Eingang als die Männer. Besonders interessant fanden die Schülerinnen und Schüler, dass die Bücher in hebräisch geschrieben wurden: von rechts nach links ohne Leerzeichen. Im Judentum gibt es ein Ritualbad (Mike) mit Tauchbad, wo die rituellen Waschungen vorgenommen wurden. Das Bad wurde mit fließendem Wasser aus dem Stadtbach gefüllt und befindet sich im Innenhof der Synagoge. 
An der Außenmauer der Synagoge (im Innenhof) befindet sich der Hochzeitsstein (Chuppa): das Brautpaar warf nach der Trauung ein Glas gegen die Chuppa – dies sollte symbolisieren, dass das Glück so zerbrechlich wie Glas ist. 
Zum Abschluss der Führung gingen wir zu den Stolpersteinen in der Uzstraße. Herr Dietzinger erklärte uns, dass die Steine zum Gedenken an ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verlegt wurden. Seit 2014 wurden bisher 130 Stolpersteine in Ansbach verlegt, 2025 werden die letzten Steine verlegt. Auf der interaktiven Seite der Stadt Ansbach können Wohnorte und die Biografien der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gelesen werden: https://www.synagoge-ansbach.de/stolpersteine_map.html

Bericht: Inge Bühler-Saal, StDin a. D., Claudia Geißler-Kraft, Pädagogin
Fotos: Claudia Geißler-Kraft, Pädagogin

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