Der Landwehrhof Baureis in Standorf ist ein Schweinehalter im geschlossenen System. Von 2016 bis heute wurde sowohl die Mastschweinehaltung als auch in den letzten Jahren die komplette Sauenhaltung auf das Edekaprogramm Hofglück ausgerichtet.
Zuerst wurde uns über den Besucherraum der Maststall gezeigt, der 2016 gebaut wurde und auf Haltungsstufe 4 ausgelegt ist. Dies bedeutet sehr hohes Platzangebot für das einzelne Tier, Verzicht auf Spaltenboden, Verzicht auf Schwanz kupieren, verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten und die Möglichkeit für die Schweine zwischen der Auswahl verschiedener Klimazonen. Hier können sie zwischen Frischluftbereich außerhalb des Stalles, der lediglich überdacht ist und im Innenbereich dem Kotplatz mit wenig Einstreu und einen Warmbereich mit viel Einstreu der hauptsächlich als Schlafplatz dienen sollte, wählen. Der Stall ist mit einem automatischen Einstreu- Roboter ausgestattet, welcher an einer Schiene durch den Stall fahren kann und mehrmals täglich entstaubtes Stroh in die Buchten bringt. Zusätzlich ist die Fütterung auch automatisiert und es können während des Wachstumsverlaufes des Schweines bis auf 9 verschiedene Futterrationen gefüttert werden, um immer die perfekte Versorgung für das Tier zu gewährleisten.Der größte Arbeitsaufwand ist das Ausmisten. Seit 2020 wurde der Bau des neuen Zuchtsauen Stalles geplant und umgesetzt., der dieses Jahr in Benutzung genommen wurde. Besonders ist hierbei die freie Abferkelung ohne Ferkelschutzkorb im Abferkelbereich. Der Mehraufwand dieser Systeme wird durch das Programm Hofglück getragen. Der Betrieb ist jetzt schon im zweiten 10 Jahresvertrag mit einer Festpreisgarantie für die Mastschweine. Für Familie Baureis ist diese Tierhaltung zukunftsfähig.
Darauffolgend war eine Führung über die Weidegründe der Humpfer Ranch, auf welcher Bisons gehalten werden. Auf diesem Betrieb wird mit einer Biogasanlage, einer auslaufenden Milchviehherde mit Milch/Eis-Automat und der Haltung und Vermarktung von Bisons Geld verdient. Das Hauptaugenmerk der Ausführungen des Betriebsleiters lag darauf uns zu vermitteln, wie der Weg von einer Idee bis zur Umsetzung im Betrieb ausgesehen hat. Welche Hürden und Probleme er durch Bürokratie meistern musste. Außerdem erklärte er uns die Umsetzung und die Hintergründe des Bisonlehrpfades. Auf diesem Lehrpfad können sich Interessenten ohne Begleitung durch Betriebsangehörige informieren und auch im Nachgang einzelne Produkte im automatisierten Hofladen erwerben. Dies läuft sehr gut und die Nachfrage ist sehr groß. Im Anschluss kosteten wir noch die Bisonhotdogs und saßen in der eigens gebauten Westernhütte gemütlich beisammen.
Bilder: Waldemar Hein (FL)
Bericht: Hannes Enzner (L 12c)