Staatliches Berufliches
Schulzentrum Ansbach-Triesdorf

Unser regelmäßiger Schüleraustausch mit dem Lycée Agricole la Faye in St. Yrieix wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk und dem Bezirk Mittelfranken finanziell gefördert.

Wir danken für die Unterstützung!

Sonntag, 12. März 2017

Bereits morgens um 5:00 Uhr stiegen die ersten Teilnehmer in Großhabersdorf bei dem Busunternehmen Kuhlmann ein. Weitere Zustiegsmöglichkeiten waren in Ansbach und Triesdorf. Die Gruppe bestand aus 39 Schülerinnen und Schülern der Ausbildungsberufe Landwirt, Tierwirt und Milchwirtschaftlicher Laborant, sowie fünf Lehr-und Begleitkräften sowie Dolmetschern. Erstmals französischen Boden betraten wir zur Mittagspause an der Raststätte in Besancon. Ohne Zwischenfälle erreichten wir nach der 13-stündigen Busfahrt unsere Partnerschule in St. Yrieix. wo wir nach dem Abendessen unsere Zimmer im Internat bezogen. Den Rest des Abends nutzten wir für erste Erkundungen, gegenseitiges Kennenlernen und erste Kontakte zu den wenigen französischen Schülern, die bereits am Sonntag ins Internat gekommen waren.

Montag, 13. März 2017

Der Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück in der Mensa der Schule. Um 9:00 Uhr gingen wir dann in den Konferenzraum, wo uns der stellvertretende Direktor empfing und uns mit einer von den Schülern erstellten Power-Point-Präsentation die Schule und die Region vorstellte. Ein Schwerpunkt dabei war der Zusammenschluss zur neuen Großregion Nouvelle Aquitaine. Danach besichtigten wir die verschiedenen Schulgebäude.

Ein wesentlicher Bestandteil einer französischen Berufsschule ist der Betrieb. Hier werden unsere Partnerschüler in der Praxis unterrichtet. Pic 1Als erstes wurde uns die Rinderzucht vorgestellt. Es wird ausschließlich die Rasse Limousin zur Fleischerzeugung gehalten. Die Tiere sind nur drei Monate im Jahr im Stall und die übrige Zeit auf der Weide. Im Stall werden sie auf Festmist gehalten, was für den Betrieb ein deutlicher Kostenfaktor ist, da das Stroh zugekauft wird. Es wird überwiegend Grassilage und Heu zur Fütterung verwendet, nur zur Mast etwas Mais. Die Besamung erfolgt zu 40% künstlich und zu 60% auf natürliche Weise durch mehrere Bullen. Das Erstabkalbealter beträgt 30 Monate. Als nächstes führte unser Weg zu den Schafen. In dieser Region gibt es nur wenige Schafzüchter. Der Betrieb hat etwa 120 Mutterschafe. Die drei Rassen Suffolk, Il de France und Charollais werden hier miteinander gekreuzt. Die Wollqualität ist sehr gering, dafür die Fleischleistung sehr hoch. Der Schlachtkörper der Lämmer wiegt etwa 22 kg bei einem Preis von 3.80 €/kg.

Zum Abschluss der Betriebsführung schauten wir uns die Esskastanien- und Apfelplantage an. Die Esskastanien wachsen sechs Jahre bis sie einen Ertrag bringen; dafür kann ein Baum auch noch nach 200 Jahren genutzt werden. Die Apfelplantagen der Schule sind insgesamt 10 ha groß, davon sind zwei ha im Bio-Anbau und acht ha mit der Sorte „Golden Delicious“ im konventionellen Anbau. Hauptsächlich werden pilzresistente Bäume gepflanzt. Um 12.00 Uhr ging es gemeinsam zum Mittagessen.

Pic 2Am Nachmittag haben sich die milchwirtschaftlichen Laboranten zusammen mit den französischen Lebensmittellaboranten in den schuleigenen Laboren versammelt. Die Aufgabe des Tages war es die einzelnen Blutgruppen zu bestimmen. Zum Einstieg wurde uns erklärt, welche Blutgruppen es gibt. Im Anschluss durften wir mit Hilfe von Antikörpern die einzelnen Blutgruppen im Kunstblut nachweisen Als guten Abschluss wurden wir durch die Laborräume geführt. Dies waren das biologische, mikrobiologische, sowie das physikalisches-chemisches Labor. In dem Betriebslabor werden hauptsächlich Lebensmittel, Kosmetika und Pharmazeutika untersucht.

Zur gleichen Zeit ging es für die Landwirte/Tierwirte weiter mit der Fahrt nach Tulles-Naves, wo wir den Betrieb der dortigen Schule besichtigten. Der Betrieb umfasst 220 Hektar die ausschließlich als Weidehaltung genutzt werden. Der Betrieb arbeitet biologisch und hat sich auf die Betriebszweige Schweine, Mutterkuhhaltung, Kälbermast mit dem Programm „Kalb unter der Kuh“ und Pferdehaltung spezialisiert.

Auf den Betrieb befinden sich 120 Mutterkühe, ein Teil der Kälber wird ausschließlich nur über Milch von der Mutterkuh/Amme ernährt. Das Fleisch dieser Kälber wird als „weißes Fleisch“ bezeichnet, gilt als Delikatesse und bringt ca. 8 €/kg -11 €/kg ein. Der Rest der Kälber wird durch die normale Mastmethode groß gezogen und kommt mit 4-5 Monaten zum Schlachter. Die größte Einnahmequelle stellen die 50 Muttersauen und die 1000 Mastschweine dar. Die Schweine werden komplett auf Stroh gehalten, was zu Schwierigkeiten wegen Pilzkrankheiten führen kann. Die Ferkel sind 42 Tage bei der Muttersau, ehe sie zur Mast aufgestellt werden. Pic 3Die Schweine werden künstlich besamt wobei ein Eber zur Brunsterkennung eingesetzt wird. Im Schnitt werden 9-10 Ferkel abgesetzt. Zu praktischen Übungen sind die Schüler ein bis zweimal in der Woche im Schweinestall.

Um 16:35 Uhr sind wir nach St. Yrieix gefahren, um dort im Rathaus empfangen zu werden. Begrüßt wurden wir herzlich von der stellv. Bürgermeisterin Monique Blazier und weiteren Gemeinderäten. Nach einer kurzen Willkommensrede wurden wir dann mit Gebäck und Saft aus der Region bewirtet. Auf dem Rückweg zur Schule machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp im Supermarkt. Anschließend gab es Abendessen in der Mensa und danach hatten wir Freizeit, die wir mit einem spontanen Fußballspiel mit den französischen Schülern verbrachten.

 

Dienstag, 14. März 2017

Wie am Vortag begannen wir mit dem gemeinsamen Frühstück um 7:15 Uhr. Danach folgte die Abfahrt zu den Höhlenmalereien in der Grotte von Rouffignac. Nach der Ankunft fuhren wir, in zwei Gruppen aufgeteilt, mit einer elektrischen Höhlenbahn bis zu 1 km tief in die Höhle hinein. Der Tiefste mit der Eisenbahn erreichbare Punkt befindet sich 70 Meter unter der Erde. Die Höhle entstand vor etwa 55 Millionen Jahren durch die Auswaschung mit Wasser. An den Wänden der Höhle befinden sich Kratzspuren von Höhlenbären, die dort ihren Winterschlaf hielten. Im Inneren der Höhle befinden sich Malereien von Mammuts, Pferden und Steinböcken. Die Malereien sind eingeritzt oder sie sind mit schwarzem Manganoxid an die Wände gezeichnet. Zu ihrem Schutz ist die Höhle 5 Monate im Jahr geschlossen.

Pic 4Nach der Besichtigung fuhren wir in ein Gasthaus im schönen Ort Fanlac zum Mittagessen. Dort gab es confit de canard, eine typische Spezialität der Region. Nach einem kurzen Aufenthalt fuhren wir nach Sarlat. Dort bekamen wir eine einstündige Stadt-führung. Die Gründung des Bischofsitzes fand im 14. Jahrhundert statt. Damals lebten in Sarlat rund 6000 Einwohner. Nach dem 100-jährigen Krieg waren es nur noch 1200. Im 16. Jahrh. wurde die Stadt Sarlat restauriert. Es entstanden Gebäude im Renaissance-Stil. Während der Glaubenskriege versuchten die Hugenotten die Stadt zweimal zu erobern und erreichten dies beim zweiten Mal. Weiter ging die Führung in die katholische Kirche von Sarlat. In dieser Kirche ist die Gothik an den typischen Kreuzrippengewölben und Spitzbögen erkennbar. In der Kirche befindet sich das älteste Orgelhaus Frankreichs, das aus Walnussholz im 18. Jahrhundert errichtet wurde.

Die Kirche St. Maria wird heute als Markthalle genutzt. Die Steindächer Sarlats müssen aufgrund des starken Mooswachstums alle 50 Jahre gereinigt werden. Der Gänsemarkt, der sich früher in der Stadt befand, wurde aufgrund des hohen Tourismusaufkommens ausgesiedelt. Heute leben 90% der Bewohner in Sarlat vom Tourismus. Innerhalb der Altstadt leben ca. 600 Einwohner. Die gesamte Einwohnerzahl liegt bei ca. 10.000 Einwohnern.

Ab 16:00 Uhr durften wir auf eigene Faust die Stadt erkunden, bevor wir zur Schule zurück fuhren. Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit den französischen Schülern in deren Freizeitraum.

Mittwoch, 15.März 2017

Heute frühstückten wir schon um 6:30 Uhr, um rechtzeitig Richtung Angouleme zu starten. Um 9:00 Uhr kamen wir am Lyceé agricole de L’Oisellerie an und starteten die Besichtigung. Die Schule ist in einem Schloss aus dem 15. Jahrhundert ansässig. Sie bewirtschaftet 200 ha Fläche, davon sind 35 ha Wein, 65 ha Wiesen, 100 ha Getreide. Auf dem Betrieb sind 7 Personen angestellt, die auch die Schüler in der Praxis unterrichten. Der Betrieb liegt sehr nahe an der Stadt Angouleme und verliert dadurch immer wieder Fläche als Baugrund. Die verschiedenen Produktionsrichtungen dieses Betriebes sind Cognac, Wein, Traubensaft, sowie Milch- und Getreideproduktion. Die Schule hält 55-60 Milchkühe der Rassen Braunvieh, Jersey und Holstein-Frisien, sowie Kreuzungen dieser Rassen. Von März bis Juni werden die Milchkühe auf den 6 ha Weide gehalten, danach im Laufstall, der mit Stroh eingestreut wird. Die Kühe geben im Durchschnitt 8400 kg Milch im Jahr. Das Futter besteht aus Maissilage, Heu und Kraftfutter. Zudem halten sie Milchkälber und auch ein paar Rinder zur Fleischproduktion.

Die Schule liegt in der Region, die für die Cognac-Produktion zugelassen ist. Insgesamt werden hier 75.000 ha Rebfläche für die Cognac-Produkion genutzt. In diesem Betrieb werden pro ha 3000 Stöcke angepflanzt und 170 Hektoliter Wein pro Hektar geerntet. Nur der Weinbrand der aus dieser Region kommt, darf auch „Cognac“ genannt werden. 170.000.000 Flaschen Cognac werden in der Region im Jahr produziert und verkauft. Davon gehen 97% in den Export. Die Besonderheit bei der Herstellung ist, dass er im Gegensatz zu herkömmlichen Schnäpsen zweimal destilliert wird. Nach der Herstellung wird der Cognac für einige Jahre in Fässern gelagert. Dabei verliert er pro Jahr ca. 0,5% Alkohol. Um einen gleichbleibenden Geschmack zu erreichen, werden verschiedene Cognacs miteinander gemischt. Dabei muss der jüngste Jahrgang auf der Flasche angegeben werden. Nach der Besichtigung der Cognac-Brennerei gab es Mittagessen in der Kantine der Schule. Danach setzten wir unserer Reise zum Atlantik auf die Insel Ile d’Oleron fort. Dort nutzen einige von uns die Gelegenheit in den kühlen Fluten zu baden. Für viele war es das erste Mal am Meer.

Um 16:30 Uhr fuhren wir zum „Lycée de la mer“ in Bourcefranc, um die Austernproduktion kennenzulernen. 13 – 15 t Austern werden dort im Jahr produziert. Es gibt verschiedene Austern-rassen. An dieser Schule werden japanische Austern gezüchtet. Zu Beginn der Produktion werden sandkorngroße Austern gekauft und großgezogen. Diese haben nach 2-3 Jahren die richtige Größe erlangt, um in den Verkauf zu gelangen. Das Wasser, in dem sie gezogen werden, kommt aus dem Meer und fließt in einem ständigen Durchlauf durch die Aufzuchtbecken wieder ins Meer zurück. Wenn sie eine Größe von ca. 2 cm erreicht haben, werden sie in Netzsäcken ins Meer gelegt. Sie müssen genug Platz haben, damit sie einzeln wachsen können, ohne dabei zusammenzukleben. Am Ende der Produktion werden die Austern noch in Wasserbecken gehalten, damit sie den typischen Geschmack der Region erhalten. Pic 5Dieser Betrieb verkauft seine auf diese Weise produzierten Austern für 6 €/kg. Eine zweite Möglichkeit ist es, die Austern von klein auf in Becken zu halten. Diese edlere Art kostet 15 €/kg und wird „Die schönen Roten“ genannt. Bevor sie verkaufsfertig abgepackt werden, müssen sie noch gereinigt werden. Dazu kommen sie für 1-2 Sekunden in eine speziell dafür angefertigte Maschine, in der sich 90°C heißes Wasser befindet. Das heiße Wasser tötet Keime und Larven auf der Schalenoberfläche ab. Zum Verpacken werden die Austern in vier Kategorien entsprechend ihres Gewichts sortiert. Verkauft werden die Austern durch Direktvermarktung auf Messen, in Schulen und im Internet. 80% der gesamten Jahresproduktion werden in den Monaten vor Weihnachten verkauft. Die Ausbildung zum Austernfischer erfolgt abwechselnd je eine Woche im Ausbildungsbetrieb und eine Woche an der Schule. Dort erfahren die Schüler nicht nur Informationen über die Austernproduktion, sondern auch über die Produktion weiterer Meerestiere. Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Anschließend hatte jeder das große Vergnügen, auch selber eine Auster probieren zu dürfen. Nach dem Abendessen traten wir die Rückreise nach St. Yrieix an.

 

Donnerstag, 16. März 2017

Heute besuchten wir die Porzellanmanufaktur PL Laredy les plaisits du Limousin. Die Firma ist ein Handwerksbetrieb; alles wird von Hand hergestellt. In der Fabrikationswerkstatt arbeiteten in den fünfziger Jahren 200 Angestellte, heutzutage sind es nur noch vier Mitarbeiter. Uns wurde der älteste Brennofen mit 15 m³ gezeigt, der aber nicht mehr benutzt wird. Heutzutage werden zwei Öfen mit jeweils 1 m³ verwendet. Bevor eine fertige Porzellanfigur entsteht, wird zuerst ein Entwurf angefertigt. Der Entwurf wird zuerst aus Gips hergestellt. Jede Figur muss 14 -15 % größer modeliert werden, da sich die Figur beim Brennvorgang verkleinert. Von dem Gipsmodell wird eine Gussform angefertigt für die spätere Porzellanfigur. In die Gussform wird die Porzellan-Rohmasse eingefüllt, welche aus Quarz, Feldspat und Kaolin besteht. Man wartet einige Minuten, damit sich die Porzellanflüssigkeit absetzt bzw. sich an den Gussformwänden anlagert. Dann wird die Form entfernt. Die Figuren werden auf einem Regal getrocknet. Man darf sie nicht zu häufig berühren, um Verformungen zu verhindern. Die Naht und gegebenenfalls Unebenheiten der Porzellanfigur werden geglättet mit Hilfe von Wasser und Schwamm. Im ersten Brand wird die Figur bei 980 °C für 8 bis 9 Stunden gebrannt. Dabei bleibt die Größe des Gegenstandes gleich. Soll die Figur glasiert werden, wird sie in die Glasur eingetaucht. Bei kleineren Figuren wird die Glasur mit dem Pinsel aufgetragen. Beim zweiten Brand, dem sogenannten Glattbrand, werden die Figuren bei 1400°C 8 bis 9 Stunden gebrannt. Hier entsteht der 14 - 15 prozentige Verlust der Größe. Nach dem uns die Herstellung der Porzellanfiguren gezeigt wurde besichtigen wir den Lagerraum der Fabrik. Dort bewahren sie alle hergestellten Formen auf. Danach besuchten wir das Atelier der Porzellan-manufaktur. Dort bemalen die Angestellten das weiße Porzellan. Eine Mitarbeiterin zeigte uns die Malart „Filet“. Sie mischt den pudrigen Farbstoff mit Terpentin und einer öligen Substanz auf einer Glasplatte bis sie die richtige Konsistenz und Farbe hat. Die Angestellte bemalte den Teller mit Hilfe einer Drehscheibe. Die Farbe trocknet innerhalb einer Stunde ab, anschließend wird das Porzellan nochmals gebrannt. Im Ausstellungsraum und Verkaufsladen endete die Führung. Zum Mittagessen waren wir gemeinsam mit den französischen Schülern in der Mensa. Ein deutscher Mitschüler nutzte die längere Pause danach, um mit seinem mitgebrachten Akkordeon etwas Musik im Schulhof zu machen. Sehr schnell entstand dabei ein deutsch-französischer Gesangswettbewerb.

Pic 6Anschließend fuhren die Landwirte zu der Firma Minerva Oil France. Diese Firma stellt Öle und Schmierstoffe für Maschinen her. In einer Präsentation wurde uns die Herstellung von Mineralölen gezeigt. Die Firma produziert mit 49 Mitarbeitern 18000 Tonnen Schmierstoffe pro Jahr. Bei der Produktion müssen die Vorgaben der Motorenhersteller strengstens eingehalten werden. Dadurch sind die Öle von verschiedenen Herstellern identisch vergleichbar. Zurück an der Schule besichtigten wir noch die Landmaschinenschule. Diese bilden Fahrer und Mechaniker aus, vergleichbar mit dem Berufsbild Fachkraft Agrarservice an unserer Schule.

Die Laboranten und Tierwirte fuhren nach dem Mittagessen mit dem Bus zur Bäckerei Bijou in Saint Yrieix. Einige Laboranten unserer Partnerschule absolvieren dort ihr Praktikum. Beim Aussteigen aus dem Bus stieg uns schon ein angenehmer Geruch in die Nase. Auf dem Betriebs-gelände sind Silos mit Zucker und Mehl (Inhalt: ca. 30 – 40 Tonnen). Die Zutaten kommen alle aus der Region. Wir gingen in das Gebäude und schauten uns zuerst einen Film an. Die Firma wurde 1845 von Antione Dubois gegründet. 1970 erfolgte die Aussiedlung zum heutigen Standort. Da es sich hier um ein Familienunternehmen handelt, blieb das Rezept der Madeleines Jahrzehnte hinweg unverändert. Täglich werden 20 Tonnen Teig verarbeitet. Die Madeleines durchlaufen zwei Backstufen (erst 230°C, dann 180°C). Die Verpackung erfolgt vollautomatisch. Die Schachteln werden zur Chargenrückverfolgung codiert. Aktuell werden 200 Tonnen Madeleines bei 18°C bis 20°C gelagert. Die Spezialitäten der Bäckerei können über verschiedene Medien wie Telefon, Email, etc. bestellt werden. Der Familienbetrieb vertreibt seine Waren in weiteren 4 eigenen Läden. Die Madeleines machen 33 % der Gesamtproduktion aus. Der Name entstand dadurch, dass eine Dame namens Madeleine den Pilgern auf dem Jakobsweg Gebäck gab, welches sich in Jakobs-muscheln befand, daher kommt auch die typische Form. Nach der Besichtigung haben wir im Laden noch einige Spezialitäten erworben.

Pic 7Nach der Besichtigung hatten wir noch etwas Freizeit bis zum Fußballspiel, das im Stadion von St. Yrieix stattfand und ein Höhepunkt der gemeinsamen Aktivitäten war. Sehr viele französische Schüler und Lehrkräfte kamen, um ihre Mannschaft anzufeuern. Trotz sehr engagierter Spieler, einer vorbildlichen Mannschaftsleistung und vollem Spieleinsatz gewannen die französischen Schüler knapp mit 2:0. Gegen 19:00 Uhr sind wir wieder an der Schule angekommen, wo es dann gleich Abendessen gab. Der Abend endete mit einer von unseren Partnerschülern speziell organisierten Disco, bei der wir alle gemeinsam feierten. Die französischen Schüler dürfen nur zweimal im Jahr eine solche Disco abhalten und es ist für sie selbstverständlich, dass ein Termin während unserer Austauschwoche ist.

 

 

Freitag, 17. März 2017

Nach dem Frühstück um 7.15 Uhr hatten wir zunächst Freizeit bis um 9:15 Uhr. Danach sind wir dann Richtung Apfel-Vermarktungsgenossenschaft Limdor gefahren. Dort begrüßte uns der Betriebsleiter, Herrn Benner Motino. Pic 8Die Genossenschaft wurde 1984 gegründet und umfasst heute ca. 2 ha Betriebsgelände. Limdor vermarktet die Äpfel der Landwirte direkt, ohne jegliche Zwischenhändler. Insgesamt sind es 80 Betriebe welche auf 500 ha ca. 18.000 t Äpfel pro Jahr produzieren. Die Landwirte bekommen dann im Durchschnitt ca. 49 ct/kg Äpfel. Die Lagerung erfolgt unter kontrollierten Bedingungen bei 2% O2 3% CO2 und 0-1 °C. Limdor verarbeitet mit einer anderen Genossenschaft zusammen 27000 t Äpfel pro Jahr und 600 t Bio-Ware. 95% der verarbeiteten Äpfel sind die Sorte Golden Delicious. Limdor verkauft seine Ware an Supermärkte und exportiert in die Länder Spanien und Belgien. Die Sortierung erfolgt nach Farbe, Qualität, Gewicht und Form. Zusätzlich wird bei jeder An- und Auslieferung eine Stichprobe genommen. Diese wird im Labor auf Druckfestigkeit, Säuregehalt und Zuckergehalt getestet. Abweichende Apfel-Qualitäten werden zu Apfelmus verarbeitet oder zu geringeren Preisen verkauft.

Zum Mittagessen sind wir wieder in die Mensa der Schule gefahren. Die anschließende Pause nutzten die französischen Partner zu einer spontanen Vorführung des Schafhütens mit Porter-Collies.

Am Nachmittag haben wir uns die Stadt Limoges angesehen. Limoges war vor der Gebietsreform die Hauptstadt der Region Limousin. Die Besichtigung begann an der Kathedrale St. Entienne. Die Kathedrale wurde im Jahre 1242 aus Granitstein erbaut und ist 81,7 m lang und 11,3 m breit. Der Turm des Gebäudes erlitt zweimal einen Blitzeinschlag. Danach besichtigten wir die Markthalle am Place De La Motte. Diese ist mit Porzellanfliesen an der Außenfassade bestückt. Zum Schluss gingen wir noch durch die berühmte Metzgergasse, dessen Name vom Handwerk der Metzger kommt. Nach der Stadtbesichtigung hatten wir Freizeit und konnten Mitbringsel für zu Hause kaufen.

Um 17:00 Uhr trafen wir uns am Bus und fuhren zur Schule. Nachdem an diesem Wochenende am Samstag der Tag der offenen Tür an der Schule war, fuhren viele Schüler diesmal nicht heim, sondern blieben im Internat. So konnten wir auch den letzten Abend nach dem Abendessen gemeinsam mit unseren französischen Berufskollegen verbringen. Bei der Unterhaltung halfen uns die Französischkenntnisse eines Mitschülers und die Übersetzungsprogramme auf den Handys. Die Lehrkräfte besprachen sich mit den französischen Lehrkräften bei einem gemeinsamen Essen wegen der kommenden Austauschwochen.

Samstag,18. März 2017 / Sonntag, 19. März 2017

Wir begannen unseren Tag um 6:15 Uhr, zogen unsere Betten ab und verließen unser Zimmer wie wir es vorgefunden hatten. Nach dem Frühstück und dem Verabschieden von unseren französischen Partnerschülern, traten wir die fünfstündige Busreise nach Paris an. Unterwegs konnten wir bei einer Pause nochmals die französischen Baguettes genießen.

Der erste Stopp in Paris war der Eiffelturm, der Hintergrund für mehrere Erinnerungsfotos wurde. Anschließend holten wir unseren persönlichen Stadtführer Ulrich ab. Wir fuhren mit unserem Bus durch die Pariser Innenstadt, während uns Ulrich viel über Pariser Sehenswürdigkeiten, wie Eiffelturm, Louvre, Notre Dame und andere berühmte Plätze erzählte. Im Anschluss an die zweistündige Führung stiegen wir am Place de la Concorde aus und fuhren mit der Metro zum Kaufhaus La Fayette, wo man von der Dachterrasse aus einen fantastischen Blick über die Pariser Altstadt hat. Nach und nach teilte sich die Menge in mehrere Kleingruppen auf, die auf eigene Faust das Pariser Abendleben erkundeten. Pünktlich um 22:30 Uhr trafen wir uns beladen mit diversen Souvenirs und vielen Fotos am Bus. Auf der langen Heimfahrt, die erst am Sonntagmorgen endete, ließen wir die schönen Erinnerungen Revue passieren. Für viele zählt die Fahrt zu den Highlights des Schuljahres. Im Namen aller teilnehmenden Berufsschüler möchten wir uns recht herzlich bei den Organisatoren dieser Fahrt bedanken.

Text und Bilder: H. Lochner (StD und H. Liedtke (StR)

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